Mind the Gap!
Mind The Gap ist ein typografischer Lösungsansatz um die verschiedenen Möglichkeiten des Genderns in der deutschen Sprache zu vereinheitlichen bzw. zu vereinfachen. Als Beispiel: Das Wort „Student“ ist in der deutschen Sprache nie geschlechtslos. Es wird zwischen der männlichen Form „der Student“ und der weiblichen Form „die Studentin“ unterschieden. Daraus haben sich geschlechtsneutrale Formen wie „StudentIn“, „Student*in“, „Student_in“, „Student:in“ und „Student.in“ entwickelt. Viele der Lösungen stören teilweise das Schriftbild, weil sie Flecken oder Löcher verursachen, so oft die Kritik. Das Binnen-I hat zudem das Problem das es nicht-binäre Menschen exkludiert.
Ich habe mir dazu Anfang 2019 im Rahmen meines Studiums an der Universität für angewandte Kunst (Grafik- & Werbung) die Frage gestellt: Warum wir als Designer*innen/Typograf*innen nicht darauf reagieren? Die Sprache entwickelt sich ständig weiter. Unser Schriftsystem scheint allerdings stillzustehen. Aber tut es das wirklich? Eigentlich nicht. Wenn man sich als Beispiel das @-Zeichen ansieht oder Emojis, die im weiteren Sinne auch Schriftzeichen sind.
Daraus enstand die Idee ein eigenes Zeichen zu entwerfen, dass alle oben genannten Ansätze im Text automatisch ersetzen soll. Durch Experimentieren und Umfragen blieb schlussendlich ein Symbol am Ende übrig. Mit der Expertise von Lisa Schultz und Ingmar Thies wurde es verfeinert und so in die Schrift integriert. So sollte es auch automatisch zum Einsatz kommen.