„Werbepapst“ Michael Schirner zu Gast in der Klasse für Ideen

Michael Schirner
 „Die besten Ideen in der Kunst kommen aus der Werbung.
Die besten Ideen der Werbung kommen aus der Kunst.“

10. Januar 2012, 19 Uhr
Ort: Universität für angewandte Kunst Wien,
Oskar Kokoschka-Platz 2, Seminarraum B, Dachgeschoss.

In seinem Vortrag wird sich Michael Schirner vor allem seinen Kunstprojekten widmen: Kisuaheli neumix, Pictures, BYE BYE. Schirners künstlerische Arbeit kreist um jene Fragen, die für den heutigen Zugang zu Kunst zentral sind: Was bedeutet Autorenschaft? Wo liegt der Ort, an dem sich Kunst ereignet: im Künstler, im Werk, im Betrachter? Wie machen sich jene schwer fassbaren, losen Wahrnehmungsschwellen erkennbar, die Sichtbares von Unsichtbarem unterscheiden, Imaginiertes von Tatsachen? Was bedeutet heute ein Bild, was das Bild eines Bildes? In der im vergangenen Jahr 2010 in den Hamburger Deichtorhallen und anderen Orten gezeigten Schau »BYE BYE« gibt Schirner einen deutlichen Hinweis an den Betrachter: »Meine Kunst ist nicht mein Werk, Sie sind der Schöpfer Ihres Bildes in Ihrem Kopf. Mich gibt es gar nicht.«

Über unseren Gast:
Werbung = Kunst: Wenn es jemanden gibt, der diese Devise etabliert hat, dann Michael Schirner, Kreativdirektor, Kommunikationsdesigner, Kurator, Autor und Künstler. Wie kein anderer setzte er sich für die Überwindung von Grenzen zwischen angewandter und freier Kunst ein.
Mit seiner Gleichsetzung von Werbung und Kunst und dem Prinzip der Reduktion von Bild und Text, der Sichtbarmachung des Unsichtbaren, der Arbeit an der Selbstabschaffung des Künstlers als Autor, Experte und Fachmann hat Michael Schirner Werbung und Kunst gleichermaßen revolutioniert und radikalisiert. Er wird deshalb »Werbepapst« und »Beuys der Reklame« genannt.
Schirner leitete die Werbeagentur GGK Düsseldorf und machte sich danach mit seiner Projektagentur selbständig. Mit Kampagnen für IBM, Pfanni, Creme 21, Jägermeister, Post, VW, Stern, taz, Die Grünen etc. schrieb er Werbegeschichte.